Veröffentlicht am 15 Kommentare

No Knead Bread zum Synchronbacken #43

no-knead_dinkel2

Das Rezept

Zum 43. Synchronbacken haben Zorra vom Kochtopf und Sandra von From-Snuggs-Kitchen am vergangenen Wochenende eingeladen. Dieses Mal sollte es ein No Knead Bread von Dagmars Brotecke werden, das wenig Aufwand und Zeit beanspruchte. Perfekte Voraussetzungen für mich 😉 .

Dass als Hauptzutat Emmer-Vollkornmehl vorhanden ist, machte das Rezept noch ansprechender für mich. Das ebenfalls verwendete Weizenmehl 550 wollte ich natürlich ersetzen. Weil mein Versuch, eine Neujahrsbrezel zu backen kläglich gescheitert ist, sollte es dieses Mal auf jeden Fall klappen. Deshalb habe ich kurzerhand zwei Teige angesetzt. Sicher ist sicher.

Meine Abwandlungen

Mich persönlich hat die Verwendung von Hefe und Sauerteig in Verbindung mit einer Gare von 12 Stunden stutzig gemacht, weshalb ich die Hefe in beiden Rezepten einfach weggelassen habe. Statt des Weizens habe ich Einkorn genommen, das ja – wie Emmer – eine Urform desselben ist.

Weil ich dem Original mit dem zweiten Versuch sehr nahe kommen wollte, habe ich für diesen Dinkelmehl 630 genommen. Damit das Brot schön saftig bleibt, habe ich die Leinsamen nicht für die Kruste genommen, sondern mit heißem Wasser überbrüht und dann in den Teig eingearbeitet.

Mein Fazit

Der Aufwand war wirklich sehr überschaubar – ein klarer Pluspunkt. Ich habe noch nie ein No-Knead Bread gebacken, vielleicht muss der Teig so weich sein. Aber mir persönlich war er zu weich und ich war heilfroh, dass ich den einen Teigling noch aus dem Gärkörbchen gestürzt bekommen habe.

Die Zeitangabe für ein Brot mit Sauerteig und Hefe erscheint mir sehr lang. Mein zweites Brot hatte nach den 12 Stunden eine deutliche Übergare, sodass ich dieses auf keinen Fall mehr aus dem Gärkörbchen bekommen hätte. Es ist dann auch im Backofen etwas zusammengefallen, deshalb bin ich gespannt, ob einer der anderen Teilnehmer sich an das Original herangetraut hat.

Einen weiteren deutlichen Pluspunkt bekommt das Rezept für das leckere Brot, das es am Ende dann doch geworden ist. Die Krume war sehr saftig und nicht etwa klebrig, wie ich das bei einem so weichen Teig erwartet habe.

Schaut doch auch mal bei vorbei, wie deren Brote geworden sind.

zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum
Tina von Küchenmomente
Jenny von Jenny is baking
Simone von zimtkringel
Manuela von Vive la réduction!
Tamara von Cakes, Cookies and more
Volker von volkermampft
Dagmar von Dagmars brotecke
Tanja von Tanja’s “Süß & Herzhaft”
Dominik von Salamico
Sylvia von Brotwein
Bettina von Homemade & Baked
Sandra von From-Snuggs-Kitchen

Hier meine Rezepte:


Vorbereitung am Vortag:

Sauerteig auffrischen

Zutaten für das Urkornbrot:

420g Wasser

200g Einkorn-Vollkornmehl

300g Emmer-Vollkornmehl

200g Sauerteig

15g Salz

Zubereitung

Alle Zutaten – außer dem Salz – in eine große Schüssel geben und gut verrühren. Abdecken und 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen.

Nach 30 Minuten das Salz unterrühren und den Teigling zu einem Laib formen. Wenn dir der Teig zu weich ist, dann nimm noch etwas Mehl dazu.

In ein sehr gut bemehltes Gärkörbchen (Roggenmehl oder Maisstärke) geben und ca. 4 Stunden gehen lassen. Das Volumen sollte sich deutlich vergrößert haben.
Dann den Ofen auf 245°C aufheizen und einen gußeisernen Topf mit Deckel in den Ofen stellen.

Den Teigling in den heißen Topf stürzen und den Deckel verschließen. 20 Minuten anbacken, dann den Deckel abnehmen und die Temperatur auf 225°C reduzieren. Backe

das Brot für weitere 25-30 Minuten.

Zutaten für das Emmer-Dinkelbrot mit Leinsamen:

420g Wasser

200g Dinkelmehl Type 630

300g Emmer-Vollkornmehl

50g Sauerteig

15g Salz

3-4 EL Leinsamen

Zubereitung:

Alle Zutaten – außer dem Salz und dem Leinsamen – in eine große Schüssel geben und gut verrühren. Abdecken und 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen. Den Leinsamen mit der doppelten Menge Wasser überbrühen und abkühlen lassen.

Nach 30 Minuten das Salz und die abgekühlten Leinsamen unterrühren und den Teigling in eine Kastenform geben. 8-10 Stunden ruhen lassen, bis sich das Volumen deutlich vergrößert hat.

Dann den Ofen auf 245°C aufheizen und die Kastenform in den heißen Ofen geben. 30 Minuten anbacken. Dann die Temperatur auf 225°C reduzieren und für weitere 25 Minuten backen. Ich habe das Brot 10 Minuten vor dem Ende aus der Form genommen, sodass die Kruste gleichmäßiger wird.

Veröffentlicht am 6 Kommentare

Einkorn-Emmer-Vollkornbrot

Die Vorteile von Urgetreide

Seit meine Kinder auf der Welt waren, habe ich weitestgehend auf modernen Weizen verzichtet, weil er so umgezüchtet wurde, dass er einen höheren Ertrag erzielt. Leider vertragen ihn viele Leute aufgrund seiner veränderten Eigenschaften nicht so gut. Deshalb habe ich für mein Einkorn-Emmer-Vollkornbrot zwei Urformen des modernen Weizens gewählt.

Seit nunmehr zwei Jahren backe ich mein Brot fast ausschließlich selbst. Das war eher der Not geschuldet, als meiner ausgedehnten Freizeit: Selbst Bäckereien verwenden vermehrt Zusatzstoffe, die häufig Unverträglichkeiten auslösen. Hinzu kommt, dass der moderne Weizen sehr wenig mit dem Getreide zu tun hat, das es ursprünglich war. Hinzu kommen die kurzen Gehzeiten der Brotteige, die Brote oft zu schwer verdaulichen Lebensmitteln machen.

Backeigenschaften von Einkorn und Emmer

Einkorn ist ein sehr anspruchsvolles Getreide, das in etwa nur 40% des Ertrags von modernem Weizen erzielt. Bereits Ötzi verzehrte nachweislich Einkorn, das reich an Mineralstoffen und Aminosäuren ist. Einkorn stammt vom wilden Weizen ab und hat nur mäßige Kleber- und Backeigenschaften. Vor dem Backen klebt Einkorn allerdings sehr gut :D, weshalb ich zum Bemehlen des Gärkörbchens eher Roggen verwende.

Emmer ist da schon einfacher in der Handhabung. Er stammt vom wilden Emmer ab und wird auch Zweikorn genannt. Gemahlen hat Emmer fast die Struktur von Paniermehl. Er lässt sich gut verarbeiten und macht die Arbeit mit dem etwas anspruchsvolleren Einkorn einfacher. So lässt sich dieses Einkorn-Emmer-Vollkornbrot gut formen, was bei einem reinen Einkornbrot nicht der Fall ist.

Mein Fazit

Anfangs war das Backen mit Urgetreide eine Herausforderung, weil ich fast keine Rezepte gefunden habe und alles nach Gefühl machen musste. Dennoch hat sich das Herumtüfteln gelohnt, weil meine Kids das Sauerteigbrot aus Urgetreide sehr gut vertragen haben. Ich persönlich kann nicht sagen, ob Roggen und Dinkel schlechter bekömmlich sind, nach meiner Erfahrung kam es immer darauf an, ob ein Brot lange genug gehen durfte, bevor es in den Backofen kam. Die höheren Nährwerte sprechen aber dafür, auch Urgetreide regelmäßig in die Ernährung zu integrieren.

Vorbereitung am Vortag:

Urkorn-Sauerteig auffrischen (Uroma-Gärda)

Zutaten für ein Einkorn-Emmer-Vollkornbrot (1,2kg):

375g Einkorn-Vollkornmehl

375g Emmer-Vollkornmehl

410g Wasser 

110g Sauerteig

8g Salz (oder mehr)

Anleitung:

Gib’ das lauwarme Wasser in eine Schüssel und füge das Mehl hinzu. Das Wasser sollte nur handwarm sein. Gib dann den Sauerteig dazu und verknete alles kräftig, bis ein homogener Teig entstanden ist. Falls du lieber mit einer Küchenmaschine arbeitest, dann solltest du nur sehr kurz und auf niedriger Stufe kneten.

Decke die Schüssel ab und lass’ alles für ca. 30 Minuten ruhen.

Gib nun das Salz über den Teig und knete nochmal kräftig durch, bis sich das Salz im ganzen Teig verteilt hat. Forme nun einen Laib und lege den Teigling mit der glatten Seite nach unten in ein Gärkörbchen. Ich lege ein Leinentuch in das Gärkörbchen und bemehle dieses kräftig.

Anmerkung: Besonders Brote mit Einkorn sind mir schon häufig trotzdem am Tuch angeklebt. Wenn du zum Bemehlen aber das Emmermehl nimmst, dann geht das Brot später gut aus dem Gärkörbchen. Bemehle auch den Teigling und decke das Brot nun mit einem feuchten (lauwarmes Wasser nehmen) Leinen-/Geschirrtuch ab. Stelle das Gärkörbchen an einen warmen Ort und lasse das Brot gehen, bis sich das Volumen deutlich vergrößert hat. Das kommt ganz auf die bei dir herrschende Temperatur an: Bei 24°C ging der Teig bei mir in 4 Stunden auf. Wenn es 21°C sind, dann kannst du ihn auch über Nacht (8 Stunden) gehen lassen. 

Wenn dein Brot bereit für den Ofen ist (der Teig muss beim Antippen wieder langsam in seine Ausgangsform zurückgehen), heize deinen Ofen auf 250°C vor und stelle eine Tasse mit Wasser auf den Boden, das sorgt dafür, dass das Brot nicht austrocknet. Das Blech, auf das du den Teig stürzen willst, sollte mit vorgeheizt werden.

Wenn der Ofen heiß ist: Stürze den Teigling auf das heiße Blech und schneide ihn ein. Backe das Brot für 20 Minuten bei 250°C (Ober-/Unterhitze). Nimm dann die Tasse heraus und reduziere die Temperatur auf 180°C. Nach weiteren 30 Minuten ist dein Brot fertig. Wenn du lieber eine dunklere Kruste haben willst, dann lass es ein paar Minuten länger im Ofen.

Fertig ist dein Einkorn-Emmer-Vollkornbrot 🙂

Veröffentlicht am 5 Kommentare

Einkorn-Nudeln (orange)

Dass Einkorn zu einem meiner Lieblingsgetreide geworden ist, liegt an seinem tollen Geschmack. Es ist zwar deutlich teurer als gängige Getreidesorten wie Weizen und Roggen, durch seine Ursprünglichkeit kann es aber auch im Bezug auf die Bekömmlichkeit punkten.

Einkorn enthält Gluten, weshalb es von Menschen mit Zöliakie gemieden werden muss. Wer aber eine Weizen-Sensitivität hat, der sollte Einkorn versuchen, da es noch nicht hybridisiert wurde und damit häufig weniger Probleme bereitet, als dies der moderne Hochleistungsweizen tut.[1]

Weil ich so gerne mit Einkorn arbeite – obwohl der Teig so unglaublich klebrig sein kann – wollte ich versuchen, einen Nudelteig aus dem Vollkornmehl zu machen. Und ich war sofort überzeugt: Das sind meine neuen Lieblingsnudeln!

Der Teig war durch die kurze Knetzeit nicht klebrig und hat sich toll verarbeiten lassen. Hier sind der Kreativität mal wieder keine Grenzen gesetzt, denn mit den richtigen Zutaten lassen sich Nudeln in den unterschiedlichsten Farben kreieren. Ich bin auf eure Resultate gespannt.

Einkorn-Nudeln mit Tomatenmark

Zutaten:

540g Einkorn-Vollkornmehl

210g Wasser

10g Apfel-Essig

20g Olivenöl

70g Tomatenmark

Zubereitung:

Mische alle Zutaten in einer großen Schüssel zusammen und verknete sie, bis ein Teig entsteht. Stürze diesen dann auf die Arbeitsfläche und knete den Teig etwa 10 Minuten von Hand. Der Teig muss relativ trocken sein, sonst bleibt er in der Nudelmaschine kleben.

Lass’ den Teig etwa 30 Minuten im Kühlschrank ruhen, bevor du ihn mit einer Nudelmaschine weiterverarbeitest. Wenn du keine Nudelmaschine besitzt, dann kannst du den Teig, wie meine Oma es immer gemacht hat, auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen und in Bandnudeln schneiden.

Die Nudeln können direkt gekocht, oder müssen mindestens über Nacht getrocknet werden. Getrocknet halten sie sich viele Monate.


[1] https://hecker-urkorn.de/warum-urkorn-2/

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Pizzateig aus Einkorn – Backen mit Urkorn

pizza_einkorn

Seit wir einen Steinofen haben, gibt es natürlich regelmäßig Pizza. Deshalb probiere ich auch immer wieder neue Teige aus und so entstand auch das Rezept für diesen Pizzateig aus Einkorn-Vollkornmehl.

Gemeinerhin wird ja behauptet, dass Urgetreide besser bekömmlich ist, als moderne Getreidesorten. Diese Annahme konnte noch nicht bestätigt werden, weil Brote aus Urgetreide oft auch eine längere Teigruhe genießen. Egal welches Getreide du verwendest, eine lange Teigruhe, die das Verquellen des Korns ermöglicht, ist immer von Vorteil.

Insbesondere wenn du vermutest, dass du Getreide nicht gut verträgst, solltest du deine Teige (egal welche) nicht direkt verarbeiten. Ich stelle sie dann über Nacht in den Kühlschrank, oder in den Keller.

Einkorn ist bekanntlich eines meiner Lieblingsgetreide, weil es sehr fein ist und selbst Teige aus Vollkorn nicht so schwer sind, wie das beispielsweise bei Dinkel oder Roggen der Fall ist. Dass dieser Pizzateig aus Vollkornmehl ist, fiel meinen Kindern dann gar nicht auf. Zwar ist Einkorn in der Verarbeitung etwas anspruchsvoller als moderner Weizen, weil ich es aber immer direkt aus dem Kühlschrank verarbeite, ist das gar kein Problem.

Hier also das Rezept:


Vorbereitung am Vortag (Starter):

50g Einkornvollkornmehl

50g Hefewasser

Vermische beide Zutaten und lass’ sie bei Zimmertemperatur stehen. Am nächsten Tag sollten sich Bläschen gebildet haben, dann kannst du das Gemisch als Starter für deinen Pizzateig nehmen.

Zutaten:

450g Einkornvollkornmehl

250g kaltes Wasser

Starter

25g Olivenöl

5g (oder mehr) Salz

 

Anleitung:

Gib’ das Wasser und das Mehl zusammen mit dem Starter und dem Öl in eine Schüssel. Verknete alles von Hand, denn wenn Einkorn zu lange geknetet wird, wird es sehr klebrig. Deshalb solltest du nur so lange kneten, bis ein homogener Teig entstanden ist.

30 Minuten ruhen lassen.

Dann das Salz dazu geben und mit angefeuchteten Händen nochmals kräftig unterkneten.

Jetzt kommt der Teig in den Kühlschrank. Frühestens nach 24 Stunden (bis zu 72 Stunden ist auch überhaupt kein Problem) aus dem Kühlschrank nehmen. Weil Einkornmehl klebriger bei der Verarbeitung ist, als Weizenmehl, rolle ich den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche kalt aus und lege ihn auf das vorbereitete Pizzablech.

Nach Belieben belegen und 20-25 Minuten bei 220°C (Ober-/Unterhitze) backen.

Backst du auch gerne mit Urkorn?