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Stromboli zum Synchronbacken

Nachdem sich mein letzter Beitrag schon rund um die Pizza gedreht hat, präsentiere ich heute einen Stromboli. Mir war dieses Gebäck vorher noch nicht bekannt. Im Grunde handelt es sich dabei um eine gefüllte Pizza, die süß, oder auch herzhaft zubereitet werden kann. Auf die glorreiche Idee musste mich allerdings zorra vom Kochtopf bringen, denn zum Synchronbacken hat sie das Rezept ausgewählt, das Sarah vom Knusperstübchen dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat.

Während ich Rezepte oft abwandle und viele der Zutaten ändere, habe ich mich hier fast exakt an das von zorra vorgeschlagene Rezept gehalten. Sie hat die Hefemenge auf unter zwei Gramm angepasst und dem Teig durch eine kalte Übernachtgare wesentlich länger Zeit gegeben, als im Originalrezept vorgeschlagen. Die einzige Änderung war die Mehlsorte. Wie immer habe ich Weizen durch Dinkel ersetzt. Aber auch hier habe ich dann auf die helle Variante gesetzt. Einen Versuch mit Vollkorn muss ich noch machen, da habe ich mich noch nicht herangetraut.

Naja, was soll ich sagen, der Start verlief mehr als holprig. Als bekennender Sauerteig-Bäcker hatte ich noch Hefe im Hause. Diese war allerdings schon abgelaufen. Trotzdem wollte ich es versuchen und habe mir das Päckchen bereitgelegt. Teig zubereitet und erst einmal eine Stunde anspringen lassen – alles sehr solide. Dann fiel mir allerdings dieses kleine Päckchen auf, das doch zumindest zum Teil für die Teigzubereitung geleert werden sollte. Mist… Hefe vergessen. Es sollte also nicht sein. Irgendwie musste ich die Maschine dann nochmal dazu bewegen, die Hefe einzuarbeiten. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

#synchronbacken

Nach mehr als 18 Stunden habe ich es dann mal gewagt, den Teig aus der Kälte zu nehmen. Das Ergebnis hat mich dann doch überrascht. Trotz der kleinen und großen Hürden waren deutliche Blubber zu sehen. Der Rest sollte dann doch wohl ein Kinderspiel sein 🙂 . Das Ausrollen war kein Problem, das Flechten mit dem weichen Dinkelteig dann schon eher. Aber dafür bin ich dann doch auch einfach zu ungeduldig und ungeschickt. Geschmeckt hat es trotzdem.

Hier jetzt das Rezept in zwei Varianten – süß und herzhaft:


Teig:

220 ml lauwarmes Wasser

1,7 Trockenhefe oder 4g Frischhefe

1 TL Honig

500 g Dinkelmehl (Typ 630)

50 ml Olivenöl

1 TL Alpensalz

Zubereitung des Teiges:

Zunächst das lauwarme Wasser in eine Schüssel geben und die Hefe hinzufügen. Dann das Mehl und die restlichen Zutaten zugeben und alles in der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten. 30 Minuten ruhen lassen und den Teig dann nochmals kräftig durchkneten.

Den Teig für ca. 2 Stunden anspringen lassen und dann für bis zu 48 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Füllung für den Apfel-Stromboli:

100g kalte Butter

300g Apfelstücke

1 Handvoll Rosinen

3 TL Rohrohrzucker

Zubereitung des Apfel-Stromboli:

Teig aus dem Kühlschrank nehmen und sofort sehr dünn ausrollen und auf ein Backblech legen. Die Hälfte der Butter in Flocken schneiden und auf die Mitte des Bodens geben (siehe Foto). Der Rand muss großzügig ausgespart werden. Dann die Apfelstücke und die Rosinen verteilen. Die zweite Hälfte der Butter über der Füllung in Flocken schneiden. Den Rohrohrzucker zum karamellisieren darüberstreuen.

Dann den Teig ringsherum einschneiden und falten. Dabei mit den Enden beginnen und die Seiten im Anschluss in die Mitte falten. Für 25 Minute bei ca. 180°C backen.

Füllung für den Spinat-Feta-Stromboli:

400g gedünsteter Spinat

1 Zwiebel

1 Knoblauchzehe

125g Feta

50g getrocknete Tomaten

500g passierte Tomaten

Olivenöl für die Pfanne

Für die Füllung das Öl in der Pfanne erhitzen und die Zwiebeln zusammen mit dem Knoblauch andünsten. Dann den Spinat hinzugeben. Kurz dünsten und dann mit den passierten Tomaten ablöschen. Die Füllung etwas abkühlen lassen.

Anschließend den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und sofort sehr dünn ausrollen und auf ein Backblech legen. Dann die Füllung in der Mitte des Teiges verteilen, dabei den Rand sehr großzügig aussparen (siehe Foto). Anschließend den Teig ringsherum einschneiden und falten. Dabei mit den Enden beginnen.

Für ca. 25 Minuten bei 180°C backen.

Ihr wollt noch mehr kreative Rezepte? Dann schaut doch mal bei denen nach, die mitgebacken haben:

zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
Bettina von homemade & baked
Tamara von Cakes, Cookies and more
Simone von zimtkringel
Ilka von Was machst du eigentlich so?!
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum
Désirée von Momentgenuss
Birgit M. von Backen mit Leidenschaft
Laura von Aus Lauras Küche
Silvia von Kulturgut
Katja von Kaffeebohne
Volker von Volkermampft
Petra von genusswerke
Nadja von Little Kitchen and more

Viel Spaß beim Nachbacken 🙂

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Sauerteig-Pizza (Dinkel)

Am Wochenende wurde bei uns fleißig gebacken. Neben frischem Sauerteig-Brot wollte ich gerne noch ein bisschen experimentieren. Zum St. Martin sollte es eine Brezel, oder einen Weckmann geben, der ohne Zusatz von Hefe auskommt. Und wenn man dann schon gerade in der Küche steht und der Sauerteig so schön blubbert, dann wird eben noch ein Pizzateig geknetet. Während die süße Variante nur ein mäßiger Erfolg war, konnte sich die Sauerteig-Pizza wirklich sehen lassen.

Pizzateig aus Dinkel ist nicht ganz so einfach zu verarbeiten, wie ein Weizenteig. Weizenteige bleiben straffer und lassen sich im ausgerollten Zustand noch gut von A nach B verschieben. Das ist beim Dinkelteig leider nicht der Fall. Er ist insgesamt weicher und klebt dann auch gerne an, wenn die Arbeitsfläche an einer Stelle nicht bemehlt ist. Man muss sich dann immer zu helfen wissen. Ich verarbeite Dinkelteig gerne aus dem Kühlschrank, so kann ich ihn nochmal durchkneten und ausrollen, bevor er wieder warm und damit zu weich ist.

Für den Sauerteig habe ich mein Roggen-Anstellgut genommen und es mit Dinkelmehl gefüttert. nach vier Stunden konnte ich dann den Pizzateig kneten. Weil eine lange Reifezeit neben einem besseren Geschmack auch die Bekömmlichkeit verbessert, durfte die Sauerteig-Pizza sich noch 30 Stunden gedulden, bis es ab in den Ofen ging. Damit ist dieser Teig nichts für Spontanentschlossene. Wer aber nach einer Hefe-Pizza ein flaues Gefühl im Magen hat, der sollte diese Variante unbedingt mal ausprobieren.


Und so wird’s gemacht:

Für den Sauerteig

20g Roggen-Anstellgut

200g Dinkelmehl 630

100g lauwarmes Wasser

Alle Zutaten verrühren und ca. vier Stunden stehen lassen, bis sich deutliche Blasen zeigen.

Für den Pizzateig

750g Dinkel-Pizzamehl

300g lauwarmes Wasser

Sauerteig-Pizza

150g aktiver Sauerteig

6 EL Olivenöl

3 TL Zucker

11g Salz (oder mehr)

Zubereitung

Lauwarmes Wasser und 150g des aktiven Sauerteigs in eine Schüssel geben, dann Öl, Zucker, Salz und das Mehl hinzufügen. Alles von Hand zu einem homogenen Teig verkneten. Schüssel in den Kühlschrank stellen und den Teig dann bis zum nächsten Tag ruhen lassen.

Den Ofen auf 250°C vorheizen. Den Teig sehr dünn ausrollen, mit Tomatensoße bestreichen und nach Belieben belegen. Je nach gewünschter Bräune (ca. 10 Minuten) ausbacken.

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Einkorn-Nudeln (orange)

Dass Einkorn zu einem meiner Lieblingsgetreide geworden ist, liegt an seinem tollen Geschmack. Es ist zwar deutlich teurer als gängige Getreidesorten wie Weizen und Roggen, durch seine Ursprünglichkeit kann es aber auch im Bezug auf die Bekömmlichkeit punkten.

Einkorn enthält Gluten, weshalb es von Menschen mit Zöliakie gemieden werden muss. Wer aber eine Weizen-Sensitivität hat, der sollte Einkorn versuchen, da es noch nicht hybridisiert wurde und damit häufig weniger Probleme bereitet, als dies der moderne Hochleistungsweizen tut.[1]

Weil ich so gerne mit Einkorn arbeite – obwohl der Teig so unglaublich klebrig sein kann – wollte ich versuchen, einen Nudelteig aus dem Vollkornmehl zu machen. Und ich war sofort überzeugt: Das sind meine neuen Lieblingsnudeln!

Der Teig war durch die kurze Knetzeit nicht klebrig und hat sich toll verarbeiten lassen. Hier sind der Kreativität mal wieder keine Grenzen gesetzt, denn mit den richtigen Zutaten lassen sich Nudeln in den unterschiedlichsten Farben kreieren. Ich bin auf eure Resultate gespannt.

Einkorn-Nudeln mit Tomatenmark

Zutaten:

540g Einkorn-Vollkornmehl

210g Wasser

10g Apfel-Essig

20g Olivenöl

70g Tomatenmark

Zubereitung:

Mische alle Zutaten in einer großen Schüssel zusammen und verknete sie, bis ein Teig entsteht. Stürze diesen dann auf die Arbeitsfläche und knete den Teig etwa 10 Minuten von Hand. Der Teig muss relativ trocken sein, sonst bleibt er in der Nudelmaschine kleben.

Lass’ den Teig etwa 30 Minuten im Kühlschrank ruhen, bevor du ihn mit einer Nudelmaschine weiterverarbeitest. Wenn du keine Nudelmaschine besitzt, dann kannst du den Teig, wie meine Oma es immer gemacht hat, auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen und in Bandnudeln schneiden.

Die Nudeln können direkt gekocht, oder müssen mindestens über Nacht getrocknet werden. Getrocknet halten sie sich viele Monate.


[1] https://hecker-urkorn.de/warum-urkorn-2/

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Pizzateig aus Einkorn – Backen mit Urkorn

pizza_einkorn

Seit wir einen Steinofen haben, gibt es natürlich regelmäßig Pizza. Deshalb probiere ich auch immer wieder neue Teige aus und so entstand auch das Rezept für diesen Pizzateig aus Einkorn-Vollkornmehl.

Gemeinerhin wird ja behauptet, dass Urgetreide besser bekömmlich ist, als moderne Getreidesorten. Diese Annahme konnte noch nicht bestätigt werden, weil Brote aus Urgetreide oft auch eine längere Teigruhe genießen. Egal welches Getreide du verwendest, eine lange Teigruhe, die das Verquellen des Korns ermöglicht, ist immer von Vorteil.

Insbesondere wenn du vermutest, dass du Getreide nicht gut verträgst, solltest du deine Teige (egal welche) nicht direkt verarbeiten. Ich stelle sie dann über Nacht in den Kühlschrank, oder in den Keller.

Einkorn ist bekanntlich eines meiner Lieblingsgetreide, weil es sehr fein ist und selbst Teige aus Vollkorn nicht so schwer sind, wie das beispielsweise bei Dinkel oder Roggen der Fall ist. Dass dieser Pizzateig aus Vollkornmehl ist, fiel meinen Kindern dann gar nicht auf. Zwar ist Einkorn in der Verarbeitung etwas anspruchsvoller als moderner Weizen, weil ich es aber immer direkt aus dem Kühlschrank verarbeite, ist das gar kein Problem.

Hier also das Rezept:


Vorbereitung am Vortag (Starter):

50g Einkornvollkornmehl

50g Hefewasser

Vermische beide Zutaten und lass’ sie bei Zimmertemperatur stehen. Am nächsten Tag sollten sich Bläschen gebildet haben, dann kannst du das Gemisch als Starter für deinen Pizzateig nehmen.

Zutaten:

450g Einkornvollkornmehl

250g kaltes Wasser

Starter

25g Olivenöl

5g (oder mehr) Salz

 

Anleitung:

Gib’ das Wasser und das Mehl zusammen mit dem Starter und dem Öl in eine Schüssel. Verknete alles von Hand, denn wenn Einkorn zu lange geknetet wird, wird es sehr klebrig. Deshalb solltest du nur so lange kneten, bis ein homogener Teig entstanden ist.

30 Minuten ruhen lassen.

Dann das Salz dazu geben und mit angefeuchteten Händen nochmals kräftig unterkneten.

Jetzt kommt der Teig in den Kühlschrank. Frühestens nach 24 Stunden (bis zu 72 Stunden ist auch überhaupt kein Problem) aus dem Kühlschrank nehmen. Weil Einkornmehl klebriger bei der Verarbeitung ist, als Weizenmehl, rolle ich den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche kalt aus und lege ihn auf das vorbereitete Pizzablech.

Nach Belieben belegen und 20-25 Minuten bei 220°C (Ober-/Unterhitze) backen.

Backst du auch gerne mit Urkorn?