Nachdem ich jetzt seit zwei Jahren begeistert fermentierte, will ich heute mit euch mein Rezept für eingelegte Salzgurken teilen. Zwar war mein letzter Post auch ein Ferment, weil der Garten aber gerade haufenweise Gurken hervorbringt, ist das einlegen die Methode der Wahl 😃.
Eingelegte Salzgurken sind nicht nur lecker, sie werden bei mir wie Medizin eingesetzt, wenn es im Bauch mal wieder zwickt. Neulich habe ich beispielsweise nach einem Tag im Freizeitpark noch das Wurstbrot gegessen, weil es mir zu schade zum wegwerfen war. Ich sehe schon, wie ihr reihenweise die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber hinterher ist man nun mal immer schlauer.
Es kam, wie es kommen musste: am nächsten Tag hatte ich Bauchkrämpfe und Erbrechen – selbst schuld. Das wäre nicht ganz so dramatisch gewesen, wenn es nicht der Geburtstag meines Sohnes gewesen wäre und sich 15 Leute zum Abendessen angemeldet hätten.
Ein Wundermittel musste her: ein Espresso-Tässchen voll Milchkefir und eines mit Gurkenbrühe hinterher (Tolle Kombi 🤣). Aber seit wann muss Medizin auch noch schmecken?! Hauptsache sie wirkt. Und das hat sie. 30 Minuten Ruhe auf der Couch und ich war wie neu.
Die Wissenschaft hinter diesem Experiment habe ich schon vielfach im Selbstversuch erforscht: gute Bakterien machen schlechte Bakterien platt. Weil Milchkefir mehr als 50 dieser guten Bakterienstämme hat, findet er sich in so vielen meiner Rezepte und ist bei Magen-Darm Beschwerden die erste Maßnahme, die ich ergreife.
Fermentiertes Gemüse beinhaltet einen sehr starken Bakterienstamm namens Lactobacillus plantarum, der findet sich also zum Beispiel auch in Sauerkraut. Diese Bakterien findest du aber nur in unpasteurisierten Produkten, die es in manchen Bioläden gibt, aber sehr teuer sind. Wenn du deine Probiotika kostengünstig selbst machen willst, dann versuch’ doch mal dieses Rezept:
Zutaten:
Einlegegurken
Dill
Wasser
Salz
Kirschblätter oder Weinblätter
Zubereitung:
Wasche die Gurken und schneide das Ende ab, denn sonst könnten die fermentierten Gurken zu bitter werden. Lege den Dill auf den Boden deines Einmachglases und fülle die Gurken darüber.
Rühre nun eine 4%ige Salzlake an (40g Salz pro Liter) und gib’ diese über die Gurken, bis alle mit Lake bedeckt sind. Lege nun die Kirsch- oder Weinblätter obendrauf und beschwere dein Ferment mit einem Teller einem Glasgewicht, o.ä., sodass nichts mehr an der Oberfläche ist und alles sich unter der Salzlake befindet. Das ist wichtig denn sonst könnten deine Salzgurken anfangen zu schimmeln.
Verschließe die Öffnung mit einem Küchentuch, das du mit einem Einmachgummi befestigst. Lasse deine Salzgurken nun ca. 1 Woche bei Raumtemperatur fermentieren, dann kannst du die erste Kostprobe entnehmen und schauen, ob du mit dem Geschmack zufrieden bist. Ansonsten verstaust du alles wieder unter der Lake und lässt die Gurken noch etwas länger stehen.
Wenn du mit dem Ergebnis zufrieden bist, verschließe das Glas und stelle es in den Kühlschrank. So halten sich die Gurken noch mindestens 6 Wochen.
Noch ein Wort zu eingelegten Salzgurken: Gurken werden schneller weich als andere Fermente, deshalb ist es wichtig, hier mehr Salz zu nehmen (2% sind üblich) und Kirsch- oder Weinblätter hinzuzufügen. Durch die darin enthaltenen Tannine bleiben die Gurken länger knackig. Ich schaue trotzdem, dass ich sie nicht zu lange lagere und verwende sie zum Beispiel auch gerne im Kartoffelsalat.
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