Der Winter 1916 war ein sehr rauer Winter und ging als Steckrüben-Winter in die Geschichte ein. Es herrschte Krieg und die Steckrübe wurde somit zu einem der Grundnahrungsmittel, von dem sich sehr viele Menschen ernährten. Häufig wurde sie zu einem Steckrübeneintopf verkocht, der kostengünstig, aber sättigend war.
Damit ist die Steckrübe natürlich kein trendiges Gemüse, gelten die Kohlrüben doch als Arme-Leute-Essen. Zu unrecht fristet sie ihr Dasein in der Gemüseabteilung, denn sie steckt voll von wichtigen Nähstoffen. Neben Kalium, Calcium und Schwefel besitzt die Steckrübe mit den Vitaminen E und K wichtige Vitamine und Spurenelemente.
Ich bin keine Ausnahme, wenn es darum geht, die heimische Steckrübe in der Küche zu verwenden. Bisher hatte ich mich noch nicht an dieses Kohlgemüse herangewagt, aber meistens ist diese Hemmschwelle überschritten, sobald das erste Gericht geglückt ist.
Eintöpfe gehören ja sowieso zu meinen Lieblingsgerichten, denn ich verwende darin viel frisches Gemüse und mit wenigen Zutaten kann man ein schmackhaftes Gericht zaubern, das auch lange satt hält. Zudem lassen sie sich super vorbereiten und schmecken aufgewärmt oft noch besser als frisch. So entstand die Idee zu diesem Steckrübeneintopf.
Wer auf Fleisch verzichtet, der kann den Kassler getrost weglassen, denn meine Befürchtung, dass es ohne ihn eher fad schmecken würde, hat sich absolut nicht bestätigt. Ich hatte eine sehr dicke Steckrübe, die einen kräftigen Geschmack hat. Wer einen milden Geschmack bevorzugt, der sollte auf kleinere Steckrüben setzen.
Hier das Rezept:
Zutaten für 8 Personen:
1 große Steckrübe (ca. 1200g)
5 Karotten
1 Stange Lauch
8 kleine Kartoffeln
3 Zwiebeln
1 Pastinake
600g Kassler (optional)
1 Klecks Schmand zum Servieren
1 EL Butterschmalz
Salz
Pfeffer
Zubereitung:
Schäle die Zwiebeln und zerhacke diese grob. Dünste diese dann in heißem Butterschmalz an und gib’ nach und nach das restliche in Würfel geschnittenen Gemüse dazu. Röste alles an, bis das Gemüse duftet und lösche dann alles mit ungefähr einem Liter Wasser ab.
Gib’ nun die Gemüsebrühe hinzu und lass’ alles für etwa 25-30 Minuten bei schwacher Hitze köcheln, bis das Gemüse bissfest ist. Wenn du den Eintopf mit Kassler zubereitest, dann füge etwa 15 Minuten vor Ende der Kochzeit den in Würfel geschnittenen Kassler hinzu.
Solltest du mit der Konsistenz des Eintopfs nicht zufrieden sein, dann schütte noch etwas Wasser dazu. Schmecke alles mit Salz und Pfeffer ab. Serviere den Eintopf mit einem Klecks Schmand.